EHG Logistik 2020 | Dornbirn
Durch einen kreativen Umgang mit den gegebenen Rahmenbedingungen ist es gelungen, ein Projekt zu entwickeln, dem diese höchst unterschiedlichen Parameter nicht in störender Weise anzumerken sind. Im Gegenteil bündelt es diese in eine in architektonischer Hinsicht plastisch stark durchgeformte und ausdrucksstarke „Skulptur“ oder „Landschaft“ mit homogener, anthrazitfarbener Gebäudehülle und einem großen Glasanteil und schafft auf selbstbewusste Weise eine ausgewiesene Landmark als „Stadttor“ am Ortsanfang von Dornbirn. Vom westlich angrenzenden Ried aus betrachtet fügt sich der Bau gleichzeitig jedoch auf unaufdringliche Weise in die Kulisse der aufgehenden Berglandschaft ein.
Durch die Weiterführung des bereits vorhandenen Hallenquerschnitts gelingt es, das sich aus der optischen Funktionsumsetzung ergebende, heterogene Konglomerat aus einzelnen Baukörpern unterschiedlichen Alters harmonisch zu einem logischen Ganzen zusammenzufassen.
Die pragmatischen Lösungsansätze im Detail stehen dabei in keinerlei Widerspruch zur durchdachten Funktionalität und dem stringenten Ergebnis, im Gegenteil fügen sie diesem eine weitere, bereichernde Komponente hinzu. Die Umsetzung der „Masterplanung Logistik 2020“ umfasst im Einzelnen ein neues Hochregallager Stahl, unmittelbar an den Bestand anschließend, ein Hochregal Alu, beide mit den notwendigen Nebenbereichen (Einlagerung/Auslagerung sowie Bearbeitung), ein Überlager, Außenlagerflächen, einen LKW-Servicebereich bestehend aus LKW-Waschanlage und Tankstelle sowie Büroflächen mit Mitarbeiterrestaurant und Küche.
Das Projekt ist grundlegend so strukturiert, dass an die beiden Hochregallager Stahl und Alu mit jeweils 24.00 m Höhe auf 2 Ebenen ein parallel verlaufendes Kommissionier- und Sägecenter angedockt ist. Diese räumliche Struktur wird durch Einlagerhallen und Bereiche für notwendige Nebenfunktionen ergänzt. Während dieser Lagerbereich den Bestand fortführt, schließen in Richtung Grundstücksspitze ein Überlager mit darüberliegenden Büro- und Restaurantetagen, die Waschbox sowie die freistehende Tankstelle an.
Um die notwendige Kapazität an Parkplätzen schaffen zu können, wird die bestehende Tiefgarage auf ökonomische Weise linear fortgeführt, von der Grundrissgeometrie her ideal außerhalb der Schwerlastbereiche der beiden neuen Hochregallager.
Der Verkehrsfluss ist so adaptiert worden, dass die z.T. bestehende Betriebsumfahrung weitgehend von motorisiertem Individualverkehr entlastet wird. Bezüglich Güterlade-, An- und Auslieferverkehr wird das bestehende System mit einbahngeführter Betriebsumfahrung und Durchfahrtshallen für Be- und Entladetätigkeit fortgeführt.
Bei der Betriebsflächenerweiterung der EHG Stahlzentrum GmbH Co KG handelt es sich um ein zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt mit Vorbildwirkung für den Gewerbebau: durch die harmonische Integration der Baumassen in das bauliche und landschaftliche Umfeld, durch die Umsetzung in hoher architektonischer Qualität, die hohen Ansprüche an Ökologie und Ökonomie, insbesondere den vorbildlichen Umgang mit der wertvollen Ressource Bauland.
Das umgesetzte Projekt zeigt, dass auch in hoher Dichte in hoher Qualität umgesetzte Industriebauten perfekt funktionieren.