Neu- und Umbaumaßnahmen | LKH Bludenz
Raumprogramm
Eingangshalle: neuer Haupteingang, Anmeldung, Kiosk, Bank, Seelsorge
Verwaltung / Personal: Verwaltung, Personalzugang, -garderoben, Dienstzimmer, Nachtdienstzimmer
Physiotherapie
Intensivstation
Tageschirurgie / Aufwachraum
Ambulanzen: Interdisziplinäre Ambulanzen, Unfallambulanzen, Endoskopie, Notfall
Röntgenabteilung, Labor
Stationen
Technikzentralen
Heliport
Verteilerküche
Personal- und Besucherrestaurant
Zielsetzung
Das Landeskrankenhaus Bludenz hat sich über Jahrzehnte zum Schwerpunktkrankenhaus des südlichen Vorarlberg entwickelt. Auf Grund der jahrzehntelagen baulichen Entwicklung durch einzelne An- und Zubauten fehlte ein klares und durchgängiges strukturelles Konzept.
Mit den Neu- und Umbaumaßnahmen am Landeskrankenhaus Bludenz sollten durch dieses historische Wachstum verursachte, bekannte Mängel behoben werden:
räumlich dislozierte Bereiche mit langen Wegführungen
Durchmischung öffentlicher, halböffentlicher und interner Funktionen
Fehlen eines Haupteinganges
Fehlen eines „Gesichts zur Stadt”
Die baulichen Maßnahmen zielten darauf hin, Maßnahmen betriebsorganisatorischer Art zu ermöglichen und zu forcieren:
Neugliederung und sinnvolle Zuordnung der Funktionen: ermöglicht klare Strukturierung krankenhausinterner Abläufe
Trennung öffentlicher, halböffentlicher und interner Bereiche
Differenzierung ambulanter und stationärer Bereiche
sinnhafte Anordnung und Zuordnung der einzelnen Funktionen – Lesbarkeit
kurze, effiziente Betriebsabläufe
Schaffen eines einheitlichen Stationsstandards
Bauliche Umsetzung
Die Umsetzung erfolgte im Zeitraum 2009 bis 2021 während des laufenden Betriebs ohne Dislozierung in mehreren Bauetappen.
Nach Abbruch des straßenbegleitenden Altbaus wurde zuerst der 7-geschoßige Neubau mit Dachheliport errichtet um die Betriebsbereiche räumlich zu entlasten und Luft für weitere Baumaßnahmen zu schaffen. Anschließend wurden die vorhandenen Lücken im Sockelgeschoß nordseitig ausgefüllt und die nördliche Baulinie begradigt, so dass hier die neugeschaffenen Betriebsbereiche Tageschirurgie (mit Aufwachraum) und Intensivstation untergebracht werden konnten.
Der verbleibende Restbestand des straßenbegleitenden Altbaus sowie Teilbereiche des Neubaus dienten der Unterbringung der provisorischen Ambulanzen. Durch diese Maßnahme konnte Baufreiheit für Umbau und Erweiterung des Bereichs Ambulanzen, Endoskopie und Notfall geschaffen werden, der gemeinsam mit dem unmittelbar darunter liegenden Bereich Küche und Restaurant umgesetzt wurde. Dies erfolgte durch komplette Rückführung der jeweiligen Bereiche auf den Rohbauzustand sowie in mehreren einzelnen Phasen mit z.T. aufwändigen Provisorien, insbesonders für die Küche.
Für die unmittelbare Zukunft sind weitere Maßnahmen wie der Umbau des OP-Bereiches inklusive Versorgung sowie Bestandssanierungen in Technikbereichen angedacht.
Architektonische Ausformung
Die architektonisch-funktionelle Umsetzung der oben beschriebenen strukturierenden Maßnahmen erfolgte auf Basis folgender architektonischer Leitgedanken:
klare, gut lesbare und der Orientierung dienende räumliche Struktur
Lockerung der streng durchgezogenen Struktur durch spezielle Bereiche, insbesonders Wartebereiche – Schaffung von Orientierungspunkten; natürliche Belichtung innenliegender Gänge
Beruhigung und Homogenisierung der Fassade
Natürliches und künstliches Licht, Farbe und Strukturen sind die Bausteine, um für Patienten und Personal ein ihren Bedürfnissen entsprechendes, adäquates Umfeld zu schaffen. Eine ruhige, homogene Farbgebung und eine reduzierte Palette natürlicher Materialien prägt die architektonische Innenraumgestaltung, ein ausgewogenes Verhältnis von Anregung zu Beruhigung, Ordnung zu Variabilität, Verwandtschaft zu Kontrast wurde angestrebt.